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Was ist der Numerus Clausus (NC)?
Wer sich über verschiedene Studiengänge informiert, stößt immer wieder auf den Begriff des Numerus Clausus, oder kurz den NC. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Was verrät der Numerus Clausus über das Studium? Und welche Relevanz hat der NC für das Bauingenieurwesen?
Der Numerus Clausus, aus dem Lateinischen für “begrenzte Anzahl”, ist die Zulassungsbeschränkung eines Studiengangs an einer Hochschule, die sich ergibt, wenn sich mehr Personen bewerben, als freie Plätze zur Verfügung stehen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der NC oft als der erforderliche Notendurchschnitt des Abiturs verstanden, um sich für ein Studium zu qualifizieren. Wenn beispielsweise von einem “NC von 2,5” die Rede ist, bedeutet dies in der Regel, dass alle Bewerber, die einen Schnitt von 2,5 oder besser haben, einen Studienplatz erhalten.
Studiengänge, die keinen festen NC haben, nennt man zulassungsfrei. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Notendurchschnitt allein oft nicht die einzige Zulassungsvoraussetzung ist. An einigen Hochschulen ist es zum Beispiel üblich, dass vor Aufnahme des Studiums noch ein zusätzliches Baustellenpraktikum absolviert werden muss.
Ob ein Studiengang einen NC hat und wie hoch dieser ausfällt, lässt sich über die Website des jeweiligen Fachbereiches herausfinden oder über die zuständige Studienberatung der Hochschule.
Was sagt der NC aus ... und was nicht?
Nachdem nun geklärt ist, worum es sich bei dem Numerus Clausus handelt, stellt sich anschließend die Frage, was dieser Wert über das Studium aussagt – und noch wichtiger, was er nicht aussagt.
Wie bereits angedeutet, ergibt sich der NC aus dem Verhältnis der Anzahl an Bewerbungen zu den freien Plätzen. Die Höhe des NC lässt also zunächst nur Rückschlüsse darüber zu, wie viele Personen sich für den Studiengang interessieren und wie schwierig es ist, einen der Studienplätze zu erhalten.
Häufig wird angenommen, dass der NC gleichzeitig auch den Schwierigkeitsgrad des Studiums widerspiegelt. Diese Annahme ist allerdings falsch. Der NC an sich erlaubt keine direkten Schlussfolgerungen über den Anspruch der Lehrinhalte. Ebenfalls sagt der Numerus Clausus nichts darüber aus, wie viele Studierende ihr Studium wieder abbrechen oder wie hoch die Durchfallquoten in den Klausuren sind.
Ein Studiengang, der geringe Anforderungen bezüglich des NC hat oder sogar zulassungsfrei ist, kann also durchaus anspruchsvoller sein als ein Studiengang mit strengen Vorgaben. Andersherum bedeutet es ebenso nicht zwangsläufig, dass ein Studiengang schwierig ist, nur weil es schwierig war, einen freien Platz dafür zu erhalten.
Wie hoch ist der NC im Bauingenieurwesen?
Studiengänge wie Medizin oder Jura sind bekannt dafür, dass sie sehr strenge Vorgaben für den NC haben. Bei diesen Fachrichtungen ist es ohne einen Einser-Schnitt kaum möglich, einen Studienplatz an der gewünschten Hochschule zu erhalten.
Die Menge an Studienbewerbern ist in diesen Studiengängen regelmäßig sehr groß und liegt deutlich über der Anzahl an Personen, die sich für das Bauingenieurwesen bewerben. Dementsprechend sind die Anforderungen an den NC dort üblicherweise etwas niedriger.
In der Regel bewegt sich der NC für den Studiengang Bauingenieurwesen in einem Bereich zwischen 2,0 und 3,5
An einigen Hochschulstandorten ist das Bauingenieurwesen sogar zulassungsfrei und es gibt keinen NC. Jedoch muss häufig im Vorfeld ein mehrwöchiges Praktikum auf einer Baustelle nachgewiesen werden, damit eine Bewerbung für das Studium möglich ist.