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Tipp 1: Entwickle eine Leidenschaft für das Bauingenieurwesen
Der meiner Meinung nach wichtigste Punkt für einen nachhaltigen Erfolg im Studium ist die persönliche Leidenschaft und das Interesse für das eigene Studienfach. Wenn Du Dich für das Bauwesen und das Berufsbild des Bauingenieurs begeisterst, kommt die Motivation von ganz alleine und der Studienalltag wird Dir erheblich leichter fallen. Auch das Üben und die Prüfungen werden deutlich angenehmer, wenn du Spaß am Bauingenieurwesen hast und mit Begeisterung dabei bist.
Natürlich wird es auch dann immer einzelne Themenbereiche und Fächer geben, für die man weniger Interesse hat und bei denen das Lernen schwerer fällt. Das lässt sich nicht vermeiden und gehört zum Studentenleben leider dazu. Im Großen und Ganzen sollte das Studienfach jedoch mit den eigenen Interessengebieten übereinstimmen.
Es ist wichtig, dass die Entscheidung für den Studiengang aus persönlicher Überzeugung und anhand der eigenen Vorlieben getroffen wurde und nicht aus anderen Gründen, wie etwa den späteren Berufsmöglichkeiten und dem Gehalt oder um die Erwartungen der Eltern zu erfüllen. Sind dies die ausschlaggebenden Kriterien für die Wahl des Studiengangs, kann der Spaß am Studium schnell verloren gehen, was sich unweigerlich negativ auf den akademischen Erfolg auswirkt.
Eine intrinsische Motivation hingegen, die aus der eigenen Leidenschaft für das Studiengebiet entsteht, ist von dauerhafter Natur und bildet einen entscheidenden Faktor für eine langfristig erfolgreiche Zukunft im Studium und im anschließenden Berufsleben.
Tipp 2: Fang früh mit dem Lernen an und bleibe am Ball
Der zweite Tipp ist sicherlich kein Geheimnis, aber er kann dennoch nicht oft genug betont werden: Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Studium ist es, früh anzufangen und kontinuierlich dabei zu bleiben. Je früher mit dem Lernen begonnen wird, desto besser.
Die häufig praktizierte Vorgehensweise, sich kurz vor dem Klausurtermin den gesamten Stoff des Semesters in komprimierter Form anzueignen, mag vielleicht für das Bestehen der jeweiligen Prüfung ausreichend sein, geht jedoch stark zu Lasten des langfristigen Lernerfolges.
Wird erst wenige Tage vor dem Klausurbeginn mit der Vorbereitung begonnen, bleibt meist nur so wenig Zeit, dass die Inhalte lediglich sehr oberflächlich behandelt werden können. Das Gehirn ist außerdem in solch einer kurzen Zeitperiode nicht in der Lage, das Gelernte vollständig zu verarbeiten.
Auf diese Weise kann niemals ein dauerhaftes und vollumfängliches Verständnis erreicht werden, was zu zahlreichen Folgeproblemen führen kann.
Im Studiengang Bauingenieurwesen bauen die Lehrinhalte sehr stark aufeinander auf und ergänzen sich gegenseitig. Das Wissen aus den ersten Semestern bildet das Fundament für die höheren Semester. Ebenso begünstigen Kenntnisse aus vielen Modulen das Verständnis von jeweils themenverwandten Fächern. Daher ist es beim Bauingenieurwesen besonders wichtig, eine Lernstrategie zu verwenden, bei der der Stoff auch auf lange Sicht gefestigt wird und sich nachhaltig im Gedächtnis verankert. Dies lässt sich nur durch ein kontinuierliches Lernen erreichen, das nach Möglichkeit über das gesamte Semester hinweg aufrechterhalten wird.
Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise ist zudem, dass zeitliche Engpässe und unnötige Stresssituationen in der Phase vor dem Prüfungstermin vermieden werden.
UPDATE: Mit dem hier verlinkten Klausurenplan erhältst Du eine Übersicht über alle Prüfungstermine und die jeweils verbleibende Zeit. Dies hilft dabei, rechtzeitig mit dem Lernen zu beginnen und einen genauen Lernplan aufzustellen.
Tipp 3: Setze den Fokus auf Verständnis, anstatt auf Auswendiglernen
In Ingenieurstudiengängen ist ein umfassendes Verständnis der Inhalte essenziell. In vielen Fächern gibt es zwar immer auch einen gewissen Anteil an Faktenwissen, bei dem es erforderlich ist, bestimmte Dinge einfach auswendig zu lernen, für die grundlegenden Themenbereiche ist jedoch stets ein generelles Verständnis erforderlich.
Auch hierbei ist es zwar theoretisch möglich, vereinzelte Klausuren zu bestehen, ohne das Thema wirklich verstanden zu haben, indem bestimmte Vorgehensweisen oder Verfahren reproduziert werden. Praktisch gesehen sorgt diese Strategie aber nur für sehr kurzfristige Erfolge und rächt sich auf lange Sicht, da die Themengebiete sich gegenseitig bedingen. Die Devise lautet im Bauingenieurwesen daher, ein möglichst detailliertes Verständnis für die Zusammenhänge zu entwickeln und oberflächliches Wissen zu vermeiden.
Tipp 4: Bewahre den Bezug zur Praxis
Im Bauingenieurwesen ist der Bezug zur Praxis sehr wichtig – schließlich geht es letzten Endes immer darum, etwas Reales und Greifbares wie ein Bauwerk zu schaffen. Dies spiegelt sich auch im Studium deutlich wider: Die praktische Umsetzbarkeit steht stets im Fokus der Lehrinhalte. Am Anfang des Studiums sind natürlich auch theoretische und gegebenenfalls etwas abstraktere Fachkenntnisse Teil des Lehrplans, wie etwa die Grundlagen der Mathematik und der Physik. Der Großteil der Inhalte aus dem Studium hat jedoch einen direkten erkennbaren Praxisbezug, welcher insbesondere zum Ende des Studiums hin immer deutlicher wird.
Für das Verständnis der einzelnen Themen kann es daher außerordentlich hilfreich sein, das Gelernte durch Erfahrungen aus der Baupraxis zu ergänzen. Diese können beispielsweise bei Nebenjobs im Baugewerbe oder durch Praktika erlangt werden. Wenn die Relevanz für den Arbeitsalltag erkennbar wird und die Vorlesungsinhalte in der Praxis miterlebt werden, wird es gleichzeitig umso leichter, den Lernstoff nachzuvollziehen und langfristig zu behalten.
Eine weitere gute Möglichkeit zur Verknüpfung von Theorie und Praxis sind Exkursionen. Diese werden häufig von den Hochschulen angeboten und ergänzend zu den Lehrveranstaltungen durchgeführt. Oftmals ist die Teilnahme ohnehin verpflichtend, sodass Du Dir gar nicht die Frage stellen musst, ob es sich lohnt, diese zu besuchen. Ist die Teilnahme jedoch freiwillig, so empfiehlt es sich dennoch sehr, diese mitzumachen, um das Verständnis der Vorlesungsinhalte zu verbessern und den eigenen Erfahrungsschatz aus der Baustellenpraxis zu erweitern.
Tipp 5: Entwickle Deine eigene Strategie
Es gibt unzählige Lernmethoden und Möglichkeiten, den persönlichen Studienalltag zu strukturieren. Was jedoch nicht existiert, ist eine universelle Lösung, die für alle Studierenden gleich gut funktioniert und dieselben Ergebnisse liefert. Alle Menschen sind unterschiedlich – was daher für den Einen eine erfolgreiche Strategie darstellt, muss für den Anderen noch lange nicht sinnvoll sein.
Der letzte Tipp ist deswegen, zu Beginn des Studiums möglichst viel auszuprobieren, um dann schließlich einen Weg zu finden, der für Dich optimal funktioniert und mit dem Du Dich am effektivsten auf die Prüfungen vorbereiten kannst.
Lernst Du lieber morgens oder spät abends? in kurzen Intervallen über den Tag verteilt oder möglichst lange am Stück? in Gruppen oder allein? Mit digitalen Unterlagen oder doch lieber analog?
Je mehr Du anfangs probierst und experimentierst, desto besser. Wichtig ist dabei jedoch, dass Du Dich ab einem gewissen Zeitpunkt auch auf eine Strategie festlegst und diese dann beibehältst. Dabei sollten einige grundlegende Dinge auf jeden Fall beherzigt werden, die unabhängig vom persönlichen Lerntyp gelten, wie etwa ein früher Lernbeginn und ein kontinuierlicher Lernprozess (siehe Tipp 2).