Die besten Apps für das Bauingenieur-Studium (Teil I)

Inhaltsverzeichnis

Hilfreiche Apps für das Bauingenieurwesen

Apps können das Leben erheblich vereinfachen und angenehmer gestalten. Neben Klassikern wie WhatsApp, die mittlerweile fest im Alltag der meisten Menschen integriert sind, gibt es auch einige Apps, die besonders gut für angehende Bauingenieure geeignet sind. Im Folgenden erhältst Du eine Auflistung an ausgesuchten Apps, die sich bewährt haben und zahlreiche Vorteile für die Hochschulzeit bieten.

Einige der Applikationen lassen sich studiengangsübergreifend verwenden, andere wiederum sind explizit für das Bauingenieurwesen vorgesehen.

 

UPDATE (02.06.2023): Den zweiten Teil dieser Artikel-Reihe findest Du unter folgendem Link: 🔗 Die besten Apps für das Bauingenieur-Studium (Teil II)

UPDATE (14.10.2023): Den dritten Teil dieser Artikel-Reihe findest Du unter folgendem Link: 🔗 Die besten Apps für das Bauingenieur-Studium (Teil III)

App #1: Audible

Die Nummer 1 App, die für mich im Studium den größten Unterschied gemacht hat und mir am meisten gebracht hat ist Audible. Bei Audible handelt es sich um ein Tochterunternehmen von Amazon, das digitale Hörbücher zum Download anbietet (🔗Link zu Audible)

Die App hat zwar nicht direkt etwas mit dem Bauingenieurwesen zu tun, löst aber ein Problem, das alle Studierenden betrifft, die etwas weiter weg von der Hochschule entfernt wohnen: Die ungenutzte und verschwendete Lebenszeit während der Fahrten zum Hochschulort und wieder zurück. Lange Fahrtzeiten sind ärgerlich, lassen sich in der Praxis jedoch häufig nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, diese möglichst gewinnbringend zu nutzen und einen Vorteil daraus zu ziehen.

Audible App für das Studium

Mit Hilfe von Audible kannst Du die ansonsten unproduktiven Fahrtzeiten dafür verwenden, Dich persönlich weiterzubilden und etwas Neues außerhalb des Hochschulkontextes zu lernen. Hörbücher sind die perfekte Möglichkeit, sich ohne viel Aufwand und Mühe Wissen anzueignen und seinen Horizont zu erweitern.

Wieviel Du dabei lernen kannst, zeigt folgendes Rechenbeispiel: Ein durchschnittliches Semester ist in etwa 15 Wochen lang. Bei einer einfachen Fahrtstrecke von einer Stunde und jeweils 5 Präsenztagen pro Woche ergeben sich demnach: 15 Wochen/Semester x 5 Tage/Woche x 2 Fahrtstrecken/Tag x 1 Stunde/Fahrtstrecke = 150 Stunden pro Semester

Bei einer angenommenen durchschnittlichen Länge eines Hörbuches von 10 Stunden ergibt dies 15 Bücher, die Du während eines Semesters hören kannst. Bei einem 6-semestrigen Bachelorstudium wären das insgesamt 90 Bücher, bei einem Masterstudium sogar 150 Bücher!

Theorie und Praxis weichen bei solch einem Rechenbeispiel natürlich oftmals voneinander ab, ich komme jedoch laut Audible zumindest auf eine Gesamtanzahl von 47 Titeln. Die App habe ich dabei allerdings auch nicht direkt seit dem ersten Semester genutzt, sondern leider erst deutlich später, wodurch die Zahl zwangsläufig niedriger liegt. Nichtsdestotrotz stellt Audible eine Investition dar, die sich allemal lohnt.

Es muss dabei natürlich nicht zwingend Audible sein – es lässt sich auch jede beliebige andere App nutzen, mit der digitale Hörbücher abgerufen werden können.

Als Alternative oder Ergänzung zu Hörbüchern gibt es zudem auch eine Reihe an hochwertigen und interessanten Podcasts. Diese können ebenfalls über verschiedene Apps gehört werden, wie beispielsweise Spotify. Es existiert mittlerweile eine sehr große Anzahl an Podcasts zu unterschiedlichen Themen – viele auch über das Bauwesen.

Einen Podcast, den ich persönlich besonders empfehlen kann, ist „Zukunft. Bauen. | Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie“ von Prof. Dr.-Ing. Martin Ferger und Dipl.-Kfm. Christian H. D. Haak.
Der Podcast beschäftigt sich mit aktuellen Themen aus der Bauindustrie und zeigt
Zukunftsentwicklungen und Veränderungen auf. Unterstützt werden die beiden Moderatoren regelmäßig durch hochkarätige Gäste aus der Baubranche – von Geschäftsführern großer Bauunternehmen über Politiker bis hin zu Vertretern aus Forschung und Wissenschaft. Derzeit umfasst der Podcast insgesamt 60 Folgen zu unterschiedlichen Themenbereichen.

Der Haak & Ferger Zukunftspodcast für die Bauindustrie
Zukunft.Bauen. Podcast

App #2: Schnittkraftmeister

Mit der App Schnittkraftmeister können auf spielerische Weise die Grundlagen der Technischen Mechanik und der Baustatik trainiert werden. In dem Spiel geht es darum, innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits den geforderten Schnittkraftverlauf eines dargestellten Statischen Systems zu erkennen. Zu jedem Statischen System werden dabei drei verschiedene Optionen angezeigt, von denen die Richtige angetippt werden muss. Es werden in jeder Runde zufällige Systeme ausgewählt, zu denen entweder der qualitative Normalkraftverlauf, der Querkraftverlauf oder die Momentenlinie gesucht ist.

Wurde der richtige Schnittgrößenverlauf ausgewählt, erscheint das nächste Statische System. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Schnittkraftverläufe in Folge fehlerfrei zu erkennen. Läuft der Timer ab oder wird eine falsche Schnittkraft angetippt, hat man verloren und muss von vorne anfangen.

Das Spiel eignet sich äußerst gut, um auf unterhaltsame Weise die qualitativen Schnittkraftverläufe bei unterschiedlicher Belastung zu trainieren. Durch den Timer gewöhnt man sich außerdem eine gewisse Schnelligkeit an, die in den Klausuren später sehr hilfreich sein wird.

Durch die kurze Dauer der Runden kann die App auch problemlos in Pausen oder während kürzerer Wartezeiten genutzt werden. Die kontinuierliche Wiederholung hilft dabei, die Grundlagen der Technischen Mechanik zu festigen und eine Routine aufzubauen.

Schnittkraftmeister App für Statik und Mechanik
App für das Bauingenieurwesen: Schnittkraftmeister
Schnittkraftmeister zum Üben von Schnittkraftverläufen

App #3: ANKI

Die Karteikarten-App ANKI zählt zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Lernapps derzeit. Sie bietet die Möglichkeit, digitale Karteikarten zu verschiedenen Themen und Fächern zu erstellen. Karteikarten sind ein sehr simples aber zugleich auch äußerst effektives Mittel zum Lernen.

Bei der Verwendung von Karteikartensystemen werden zwei wichtige Lernmethoden miteinander kombiniert: Das sogenannte Active Recall und das Prinzip des Spaced Repetition. In dem Studienratgeber Bauingenieurwesen wird ausführlich auf die beiden Lernmethoden eingegangen und die Vorteile im Detail erläutert.

Wird die App kontinuierlich und gewissenhaft verwendet, so können damit beachtliche Lernerfolge erzielt werden. Auch wenn im Studiengang Bauingenieurwesen der Fokus klar auf dem Verständnis der Zusammenhänge liegt und weniger auf reinem Auswendiglernen, so gibt es dennoch immer wieder bestimmte Fakten, die man einfach wissen muss.

Die App kann beispielsweise dazu genutzt werden, Paragraphen aus dem Baurecht zu lernen, sich Verfahrensschritte von Bauverfahren einzuprägen oder die allgemeine Vorgehensweise einzelner Rechenmethoden zu verinnerlichen. Auch Inhalte grundlegender DIN-Normen werden im Studienalltag und im späteren Berufsleben immer wieder benötigt, weswegen man auch als Bauingenieur um ein gewisses Maß an auswendig gelerntem Wissen nicht vorbeikommt.
Darüber hinaus gibt es in den Klausuren beim Bauingenieurwesen neben einem größeren Rechenanteil häufig auch inhaltliche Fragestellungen, die zu beantworten sind.

Mit der ANKI-App hast Du sämtliche erstellten Karteikarten immer dabei und kannst diese auch zwischendurch schnell und einfach lernen. Der einzige Nachteil der mobilen Version ist der recht hohe Preis für die App. Alternativ kann auch die kostenfreie Desktop-Version genutzt werden. Damit ist es jedoch selbstverständlich nicht mehr möglich, unterwegs auf die Karteikarten zuzugreifen.


UPDATE (08.12.2023): In dem nachfolgenden Artikel erhältst Du 4 Tipps für das Erstellen von Karteikarten mit ANKI:

🔗 Karteikarten im Bauingenieurwesen: 4 Tipps für das Lernen mit ANKI

Bauingenieurwesen | Active Recall mit der ANKI App