Von der Werkstudentin zur Bauleiterin: Karriere bei ZÜBLIN
Gesa Mahlstedts Karriere bei ZÜBLIN begann schon früh: Bereits während ihrer Studienzeit arbeitete sie in dem Unternehmen als Werkstudentin und sammelte wertvolle Praxiserfahrungen, um ihr theoretisches Wissen zu ergänzen. Nach Abschluss ihres Masterstudiums entschied sie sich, bei ZÜBLIN zu bleiben und ist dort seither als Bauleiterin tätig.
Im Laufe ihrer Karriere konnte Gesa Mahlstedt bereits an zahlreichen Bauvorhaben in Städten wie Hamburg, München und Köln mitwirken und hat mehrere Projekte erfolgreich begleitet.
Als Nummer eins im deutschen Hoch- und Ingenieurbau ist ZÜBLIN mit mehr als 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten und bedeutendsten Arbeitgeber in der Baubranche.
Zu den bekanntesten Projekten des Unternehmens zählen unter anderem der Rohbau der Europäischen Zentralbank in Frankfurt, der Tiefbahnhof Stuttgart 21 und der ThyssenKrupp Elevator-Testturm in Rottweil.
In diesem Interview berichtet Bauingenieurin Gesa Mahlstedt über ihren Beruf und die Karrieremöglichkeiten bei ZÜBLIN und gibt wertvolle Ratschläge für das Studium und den Bewerbungsprozess.
Experteninterview – Gesa Mahlstedt M.Sc.
Hallo Gesa! Vielen Dank, dass Du Dich bereit erklärt hast, dieses Interview zu führen. Du bist Bauingenieurin bei ZÜBLIN – was genau ist Dein Job dort?
Ich arbeite zurzeit als Bauleiterin auf dem Projekt SAP Garden in München. Dort bauen wir für den Bauherren Red Bull eine Eishockey-Arena. Die alte Arena ist zu klein geworden und jetzt errichten wir eine neue mit immerhin 11.500 Sitzplätzen, also ein ziemlich großes Projekt.
Wie sieht der typische Arbeitsalltag bei Dir aus?
Morgens startet mein Arbeitstag um 07:00 Uhr, weil da normalerweise Beginn auf der Baustelle ist. Dann gehe ich zuerst die Themen durch, die ich für den Tag auf meiner To-Do-Liste habe.
Um 08:00 Uhr treffe ich mich dann mit meinen Kollegen zu einer gemeinsamen Begehung, damit wir alle auf dem gleichen Stand sind und alle wissen, wer gerade was macht und wer sich worum kümmert. Das dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten, also eigentlich ganz entspannt. Dabei gehen wir einmal über die Baustelle, damit auch jeder draußen vor Ort gesehen hat, worum es geht.
Danach geht es wieder zurück ins Büro: Materialbestellungen, Terminpläne erstellen, Pläne vom Bauherren prüfen. Wir machen die Ausführungsplanung nicht selbst, sondern bekommen die vom Bauherren. Da müssen wir dementsprechend nochmal drüber schauen, ob alles auch so baubar ist, wie es auf den Plänen dargestellt ist.
Dann gibt es zwischendurch auch immer wieder Treffen mit den Nachunternehmern. Dadurch, dass ich auf der Baustelle im Container sitze, kommen die Nachunternehmer mit allen Sachen einfach direkt ins Büro. Daher gibt es nicht wirklich einen Plan für den Tag, sondern man spielt quasi Feuerwehr, dort wo es gerade gebraucht wird.
Es ist ein ziemlich abwechslungsreicher Tag, weil man nicht morgens schon sagen kann, was man wann macht. Wenn man feste Termine hat natürlich schon, aber wenn es um den Alltag geht, dann ist das alles schon eher spontan.
In welchen Bereichen kann man als Bauingenieur sonst noch arbeiten bei ZÜBLIN?
Es gibt super viele Möglichkeiten bei ZÜBLIN. Man muss natürlich nicht mit der Bauleitung starten, auch wenn ich das immer ganz schön finde, selbst wenn man es nicht dauerhaft machen will. Bevor man in den Innendienst geht, ist es gut, einmal die Baustelle vorher gesehen zu haben, damit man besser einschätzen kann, wie es draußen läuft.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, in die Arbeitsvorbereitung zu gehen oder zum Beispiel in die Zentrale Technik. Das beinhaltet beispielsweise die Tragwerksplanung, also die Statik. Dann gibt es natürlich auch noch die ganzen neuen Themen, wie nachhaltiges Bauen, BIM 5D® oder LEAN.Construction.
Man kann in die Planung, in die Kalkulation oder eben in die Bauleitung oder Bereiche, die die Bauleitung unterstützen, wie beispielsweise der Sicherheits- und Gesundheitsschutz. Außerdem gibt es auch noch das Qualitätsmanagement von Baustellen.
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Mehr InformationenEs gibt also sehr viele Möglichkeiten und das nicht nur im Hochbau, so wie ich das gerade mache, sondern auch im Tiefbau, im Schlüsselfertigbau, im Tunnelbau, im Brückenbau, im Holzbau, im Stahlbau – alles, was man sich vorstellen kann. Dadurch, dass wir so ein großer Konzern sind, kann man eigentlich alles machen, worauf man Lust hat.
Außerdem haben wir noch ein Nachwuchsingenieurprogramm (NWI-Programm). Das ist ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit für Studierende, direkt nach dem Studium einzusteigen.
Da kann man auch verschiedene Bereiche durchlaufen und schauen, was der eigene Interessenschwerpunkt ist und wo man sich selbst am meisten sieht.
Was war Deine Vertiefungsrichtung im Studium? Gibt es Vertiefungsrichtungen, die sich besonders für eine Karriere bei ZÜBLIN eignen?
Ich habe Bauingenieurwesen im Bachelor und im Master an der RWTH Aachen studiert. Im Bachelor habe ich Wasserbau und Baubetrieb vertieft, weil es ganz gut gepasst hatte mit den Credits. Ich hatte mir zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt noch nicht so richtig viele Gedanken darüber gemacht, was ich denn eigentlich später machen möchte.
Im Master habe ich dann konstruktiven Hochbau vertieft, weil das am meisten Sinn gemacht hat für das spätere Arbeitsbild, das ich angestrebt hatte.
Welche Vertiefungsrichtungen sich generell am besten eignen, kommt darauf an, was man später machen möchte. Wenn man vorhat, in die Bauleitung zu gehen, dann macht natürlich der konstruktive Hochbau beziehungsweise der konstruktive Ingenieurbau und der Baubetrieb Sinn, weil man beides braucht auf der Baustelle.
Wenn man ganz klar weiß, dass man in die Tragwerksplanung möchte, dann macht Baubetrieb allerdings nicht so viel Sinn. Dann ist es schon wichtig, dass man die ganzen Fächer wie Statik, Mechanik und Stahlbau macht.
Im Endeffekt kann ich sagen, dass es nicht so wichtig ist, die Vertiefungsrichtung vorher schon zu bestimmen. Wenn man genau weiß, was man machen will, dann ist es natürlich schöner, wenn man schon in dem Themengebiet vertieft, in dem man später auch arbeiten möchte, weil man dort dann auch seinen eigenen Interessenschwerpunkt hat. Wenn man aber noch nicht so genau weiß, was man machen möchte, ist Baubetrieb immer am sinnvollsten, weil man da einfach am breitesten gefächert ist.
Wie sah Dein Karriereweg als Bauingenieurin bei ZÜBLIN bisher aus?
Ich habe als Werkstudentin in Aachen angefangen. Dort wurde das Aquis Plaza gebaut. Das war kurz vor Ende meines Bachelors. Eigentlich war das ein ziemlich guter Zeitpunkt, um anzufangen, weil sich bis dahin schon ein bisschen herausgestellt hat, was ich denn eigentlich später machen möchte.
Nach der Werkstudententätigkeit bin ich festangestellt worden, allerdings in Hamburg. Ich bin daraufhin nach Hamburg gezogen, habe dann aber ein Projekt in Köln bekommen und bin wieder zurückgegangen. In Köln habe ich bei dem Projekt die ersten 1,5 Jahre Planungskoordination gemacht.
Danach habe ich Bauleitung im Rohbau und im Ausbau gemacht, beides direkt hintereinander. Mittlerweile bin ich in München, immer noch als Bauleiterin und jetzt beim nächsten Projekt als Projektleiterin.
Welche Aufstiegschancen gibt es?
Die Aufstiegschancen kommen natürlich immer auf den Karriereweg an. Da gibt es unterschiedliche Wege, die man einschlagen kann: Einmal die Expertenschiene und einmal die Projektschiene.
Bei mir ist es die Projektschiene. Da gestalten sich die Aufstiegsmöglichkeiten ziemlich gut, weil man die einzelnen Phasen einfach nacheinander durchlaufen kann: Werkstudententätigkeit, Bauleitung, Projektleitung und so weiter.
Was ist wichtig bei der Bewerbung? Welche Rolle spielen beispielsweise gute Noten oder die benötigte Studiendauer?
Ich kann nur von mir selbst sprechen und davon, was ich erlebt habe. Es war ein großer Türöffner vorher als Werkstudentin anzufangen, egal bei welcher Firma, weil man dann einfach schon ein bisschen Vorwissen hat. Die Leute wissen, dass Du eine Baustelle schonmal erlebt hast, dass Du weißt, wie es abläuft und dass Du nicht komplett frisch vom Studium kommst. Deswegen würde ich immer empfehlen, als Werkstudentin oder Praktikantin anzufangen und dann dadurch die Tür zu einer Festanstellung zu öffnen.
Dann ist es natürlich wichtig, dass man gute Noten hat, allerdings sind Noten auch nicht alles. Wenn man schonmal einen Werkstudentenjob hat und sich dort beweist und gute Leistungen zeigt, ist es am Ende nicht so entscheidend, ob auf dem Notenzettel eine 1 oder eine 2 steht oder vielleicht auch eine 3.
Es ist einfach wichtig, sich frühzeitig darüber Gedanken zu machen, was man möchte und dann zu versuchen, als Werkstudentin schonmal alle möglichen Bereiche auszuprobieren. Dann kann man entscheiden, in welche Richtung man gehen will und sich bemühen, dort etwas zu bekommen.
Es wird dann auch nicht an einer schlechten Note oder an einer zwei Semester längeren Studienzeit scheitern. Wenn man zehn Jahre länger studiert, dann kommt dazu wahrscheinlich mal eine Frage im Interview, aber man muss nicht alles in Regelstudienzeit geschafft haben.
Gibt es sonst noch Tipps, die Du den Studierenden mit auf den Weg geben möchtest?
Denkt früh genug darüber nach, was ihr machen wollt. Schaut, in welche Themen ihr reinschnuppern möchtet, schaut was euch gefällt und macht dann in diesem Bereich weiter. Und wenn ihr irgendwann nochmal ein anderes Interesse habt, dann ist es auch kein Problem bei uns im Konzern mal die Themengebiete zu wechseln. Das habe ich ja selber auch schon gemacht.
Zu seinem Chef zu sagen, dass man keine Bauleitung mehr machen möchte, sondern jetzt vielleicht mal in die Kalkulation will – die Möglichkeit gibt es auf jeden Fall. Dementsprechend ist es sehr vielseitig: Man kann alles Mögliche machen, man kann alles ausprobieren.
Der Tipp, den ich den Studierenden also geben würde, ist sich frühzeitig Gedanken zu machen, überall mal reinzuschauen und dann zu entscheiden, was einem am besten gefällt.
Vielen Dank für das Interview!
Gibt es abschließend noch etwas, das die Leserinnen und Leser wissen sollten?
Wie vorhin schon angedeutet, ist unsere Karriereseite wirklich super aufgemacht. Da sollten alle Studierenden mal reinschnuppern und schauen, was wir so zu bieten haben.
Auf Social-Media sind wir auch überall vertreten. Da gibt es regelmäßig neue Berichte, was man noch so alles machen kann bei uns. Als Bauingenieur muss man ja nicht zwingend in die Bauleitung gehen, es gibt so viele weitere Möglichkeiten!
Karrieremöglichkeiten und weitere Informationen zu ZÜBLIN
ZÜBLIN ist sowohl im Inland als auch im Ausland in nahezu allen Sparten des Bauwesens tätig: Vom Hoch- und Tiefbau über den Brücken-, Tunnel- und Kraftwerksbau bis hin zum Bauen im Bestand und der Bauwerkserhaltung. Ebenso zählen Bereiche wie die Umwelttechnik, die Projektentwicklung und der Modulbau zu den Kernkompetenzen des Unternehmens.
Als Arbeitgeber bietet ZÜBLIN verschiedene attraktive Jobangebote an unterschiedlichen Standorten. Neben Vollzeitbeschäftigungen bestehen auch für die Studienzeit einige interessante Optionen, wie etwa Praktika, Werkstudierendentätigkeiten oder die Möglichkeit eines Dualen Studiums.
Wenn Du mehr über das Unternehmen erfahren möchtest, findest Du unter dem nachfolgenden Link weitere Informationen über die vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten und Karriereoptionen bei ZÜBLIN: